Um die CO2-Emissionen des Verkehrssektors zu senken, bietet der Schwerlastbereich große Chancen. Unternehmen müssen für diesen Wandel bereit sein, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, sagt Christian Halleløv, Head of eTransport bei E.ON Drive. In einem Gastbeitrag erklärt er, wie das Laden einer E-Lkw-Flotte umgesetzt werden kann – und was auch Ladepunktbetreiber beim Lkw beachten müssen.

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Der Verkehrssektor ist für rund 20 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich und klar ist, wir müssen diesen Wert weiter senken (Quelle: Umweltbundesamt, Stand 2023). Die Elektrifizierung des Personenverkehrs auf den Straßen hat Fahrt aufgenommen, allein im Monat April wurden fast 30.000 Elektroautos zugelassen. Das sind über 34 Prozent mehr als im April des Vorjahres (Quelle: Kraftfahrtbundesamt). Doch es gibt noch einen weiteren, vielversprechenden Verkehrsbereich, den wir auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft in den Fokus nehmen müssen: der Schwerlastverkehr.

Batterie-elektrische Lkw werden den kommerziellen Transportsektor entscheidend verändern. Sie sparen zum einen große Mengen CO2 und andere Schadstoffemissionen ein. Letzteres ist vor allem in Innenstädten und beim Warenbeladen in Logistikzentren für Anwohner und Mitarbeiter wichtig. Zum anderen wirken sie sich langfristig positiv auf die Gesamtbetriebskosten eines Lkw (TCO, total cost of ownership) aus. Dazu tragen höhere Dieselkosten aufgrund der CO2-Bepreisung bei sowie geringe Reparatur- und Wartungskosten, u. a. durch deutlich weniger Verschleißteile als bei einem herkömmlichen Antriebsstrang. Auch die höhere Zufriedenheit von Berufskraftfahrerinnen und -fahrern ist hier zu nennen, deren Stressbelastung durch Lärm, Geruch und Vibration beim Umstieg auf einen E-Lkw stark abnimmt.

CO2-Flottengrenzwerte und ESG-Ratings befördern elektrische Lkw

Wir sehen bereits heute eine stark steigende Nachfrage nach der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs. Die ab 2025 geltende Verschärfung der CO2-Flottengrenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge erhöhen den Druck, die Elektromobilität im Lkw-Sektor weiter voranzutreiben. Zudem spielt bereits heute Nachhaltigkeit neben TCO eine wichtige Rolle im Transportbereich und Unternehmen suchen ihre Logistikpartner gezielt nach ESG-Ratings und Nachhaltigkeitskonzepten aus. Unternehmen müssen für diesen Wandel bereit sein, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Elektromobilitätsanbieter und Ladepunktbetreiber müssen die für E-Lkw erforderlichen Ladeleistungen und den erhöhten Platzbedarf in ihren Planungen berücksichtigen, um das Laden von elektrischen Nutzfahrzeugen im öffentlichen Raum und an Logistikstandorten zu ermöglichen. Auch Regierungen setzten sich für diese Entwicklung ein, unter anderem durch staatliche oder regionale Förderprogramme wie die KsNI-Förderung (Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur) in Deutschland. In diesem Förderprogramm wird einerseits die betriebliche Ladeinfrastruktur finanziell unterstützt als auch bis zu 80 Prozent der Mehrkosten eines elektrischen Lkw im Vergleich zum jeweiligen Diesel-Pendant. Durch diese, in Europa einzigartige Förderung, haben E-Lkw bereits heute vergleichbare TCO wie Diesel-Lkw und wir können Transportunternehmer nur ermutigen, diese beispiellose Möglichkeit zu nutzen und im Rahmen des zeitlich begrenzten KsNI-Programms den Umstieg auf elektrische Nutzfahrzeuge zu wagen.

Heute sind elektrische Transporter und schwere Lkw im MHDV-Segment (medium- and heavy duty vehicles) schon überall dort einsetzbar, wo die Tagesfahrleistung unter 300 Kilometer liegt, also beispielsweise im klassischen Verteilersegment oder im Werksverkehr mit der Möglichkeit zwischenzuladen. Zwischen Januar und April 2023 wurden in Deutschland fast 5.000 elektrische Lkw zugelassen (Quelle: Kraftfahrtbundesamt). Mit höheren Reichweiten der Lkw, dem weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur und der immer höheren Ladeleistung der Charger, bis hin zum Megawatt-Charging, werden zukünftig auch immer längere Routen mit höheren Tagesfahrleistungen möglich sein.

Quelle: Suchergebnisse für „feed“ – electrive.net

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